Ausgabe Nr. 21 | unterhaltung
Liebe Leserinnen und Leser,
Nachdem sich unsere letzten zwei Hinterland-Ausgaben mit den Themen Abschiebung und Paternalismus eher schwerer Kost widmeten, hatten wir ein großes Bedürfnis, uns endlich mal wieder mit einem „leichteren“ Thema zu beschäftigen.
An einem lauen Sommerabend fanden wir am Isarstrand bei Rotwein und Bier auch das passende Thema: Unterhaltung! Uns schwebte ein heiteres, buntes Heft vor, das nur so strotzen sollte vor anregenden Beiträgen über Musik, Kunst, Literatur und Film. Soweit der Plan. Natürlich brach noch am selben Abend eine Debatte darüber aus, was denn eigentlich unter Unterhaltung zu verstehen sei. Schnell wurde klar, dass es höchst unterschiedliche Wege gibt, sich zu „unterhalten“.
Bei der Erstellung der vorliegenden Ausgabe haben wir gelernt, dass Unterhaltung auch eine verdammt ernste Angelegenheit sein kann. So kommt es, dass das vorliegende Heft bei aller guter Absicht doch in weiten Teilen ein Blick in die fiesen Abgründe der Unterhaltungsindustrie geworden ist: Unsere Nummer 21 befasst sich neben vielen anderen Aspekten mit der „Lust am Elend der Anderen“ (Seite 20), mit den rassistischen Praktiken im deutschen Theaterbetrieb (Seite 31) oder der antiquierten Darstellung von Migrationsgeschichte in deutschen Museen (Seite 47). Für positive Vibes sorgt Politkünstler Ralf Homann, der zeigt, dass politische Aktionen durchaus unterhaltend sein können und sollen (Seite 12) sowie einige höchst gelungene Comics und Filme über das Thema Flucht und Migration (Seiten 55, 60, 63).
Es muss also nicht immer leichte Kost sein, und in diesem Sinne ist dieses Heft wahrhaft unterhaltsam!
Gute Unterhaltung
Eure Hinterland-Redaktion