Un autre monde est posible
Un autre monde est possible
Über die Tour für Migrant_innenrechte und globale Bewegungsfreiheit zum diesjährigen Weltsozialforum in Dakar
Die europäische Politik der Abwehr und Kontrolle von Migration ist heutzutage längst weit über die EUGrenzen hinaus internationalisiert. Gestützt auf wirtschaftliche Dominanz erzwingen die EU-Staaten von ihren Nachbarländern und zunehmend auch von den ehemals kolonisierten Staaten Nord- und Westafrikas die Kollaboration bei Abschiebungen und Rückübernahmeabkommen, bei der Verfolgung und Internierung von Transitmigrant_innen und bei der Überwachung und Zerschlagung von Fluchtrouten. Je schwieriger es für Migrant_innen und Flüchtlinge gemacht wird, überhaupt in Europa anzukommen, desto dringender wird es, den Kampf für Bewegungsfreiheit und gegen das Migrationsregime über Staatsgrenzen und Kontinente hinweg gemeinsam zu führen. Die auf Initiative der mexikanischen Zapatistas gegründete People’s Global Action (PGA) als ein weltweites Bündnis von Aktivist_innen aus verschiedensten Bewegungen bildet den Vorläufer der Sozialforumsbewegung. Sozialforen gibt es in vielen Städten und Regionen. Einmal jährlich findet an wechselnden Orten ein weltweites Treffen von Bewegungen statt, an dem mehrere tausend Menschen teilnehmen. Das erste Weltsozialforum wurde 2001 im brasilianischen Porto Allegre veranstaltet. In allen darauffolgenden Jahren fanden weitere klassische Treffen in verschiedenen Städten des globalen Südens oder weltweite Aktionstage statt. 2010 gab es sogar ein weltweites Aktionsjahr anlässlich des zehnjährigen Jubiläums. Vom 6. bis zum 11. Februar findet nun wieder ein „klassisches“ Weltsozialforum in Dakar in Senegal statt – mit besonderem Fokus auf dem Themenkomplex Migration.
Senegal im Fokus europäischer Migrationsabwehr
Viele Senegales_innen haben das Land auf der Suche nach besseren Lebensperspektiven in Richtung Europa verlassen, aber auch für viele Migrant_innen aus anderen westafrikanischen Staaten ist Senegal heute ein wichtiges Transitland. Die Außengrenzen der EU wurden durch Verträge mit nordafrikanischen Staaten immer weiter nach Süden verschoben, so dass viele Menschen bereits in Nordsenegal ein Boot mit Ziel Europa besteigen müssen. Damit ist das Land zunehmend in den Fokus der europäischen Migrationsabwehr gerückt. Auf der ehemaligen SklavenhändlerInsel Gorée hat die EU mittlerweile eine regionale Vertretung ihrer Grenzschutzagentur FRONTEX, die eine Schlüsselrolle bei der Durchsetzung von Migrationskontrolle in den westafrikanischen Ländern spielt, eröffnet.