Begegnungen möglich machen
Von Dennis Mehmet
Damit Geflüchtete eine faire Chance auf gesellschaftliche Teilhabe haben, müssen sie endlich aus den Heimen raus. Damit das klappt müssen wir vor allem eines tun: einen Schritt auf sie zugehen.
Ich arbeite seit zwei Jahren als Deutschlehrer in einem staatlich geförderten Projekt, das Ausbil- dungsplätze an Geflüchtete vermittelt. Ich habe dort mittlerweile rund hundert Menschen kommen und gehen sehen. Es sind vor allem junge Männer Anfang 20, ein paar ältere und selten mal eine Frau. An dieser Stelle möchte ich von ihnen berichten. Ich möchte das vor allem deshalb, weil ich denke, dass diese Menschen dringend Unterstützung brauchen — von uns.
In unser Projekt kommen vor allem diejenigen Geflüchteten, die keinen Platz in einem Integrationskurs bekommen oder sehr lange darauf warten müssen, weil sie — aufgrund ihrer Herkunft — keine ‚gute Bleibeperspektive‘ in Deutsch- land haben. Vor allem sind es Afghanen. Daneben habe ich auch Schüler aus Bangladesh, Pakistan, Mali oder Guinea. Auch Eritreer kamen früher, aber die bekommen heute meist schneller einen Integrationskurs. Zur Anfangszeit kamen auch Menschen aus Serbien oder Albanien, aber die hat man jetzt meist abgeschoben.