Call
„Wir haben nichts zu verlieren außer unserer Angst,
es ist unsere Zukunft, unser Land.“
(Ton Steine Scherben, Der Traum ist aus)
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Call for papers: Hinterland #57
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Schwerpunkt: paroli
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Liebe Freund*innen, liebe Autor*innen,
jetzt reicht’s! Wir haben uns die Scheiße lange genug mitangesehen, aber irgendwann ist auch mal Schluss. Hinterland hat die Schnauze voll. Jetzt wird Porzellan zerschlagen!
Wir finden, dass wir uns in letzter Zeit zu viel haben gefallen lassen. Der immer weiter vorangetriebene Abbau der Menschenrechte beim Flüchtlingsschutz, die Einführung von Bezahlkarten für Schutzsuchende, die voranschreitende Faschisierung Europas, Genderverbot in der Schule und dann erlauben sie uns endlich zu kiffen – aber nicht im Biergarten. Und wenn nach Jahren des Neoliberalismus endlich mal wieder eine Gewerkschaft ordentlich streikt, beschweren sich politische Entscheidungsträger*innen, die Lokführer*innen würden unsere Gesellschaft in Geiselhaft nehmen. Fragt sich nur, seit wann wir alle im Bahnhof wohnen. Dabei wird es immer wichtiger Widerstand zu leisten: Für uns selbst, die wir unter dem aktuellen Zustand leiden, aber vor allem auch für diejenigen, die bereits so marginalisiert sind, dass sie nur noch unter größten Gefahren aufbegehren können.
Das nächste Heft lässt sich deshalb nichts mehr bieten. Wir wollen von euch hören, wann und wo ihr euch auf eure Hinterbeine gestellt habt. Und ob ihr gleich wieder auf eurem Hintern gelandet seid. Wir wollen Interviews mit Systemsprenger*innen, Anleitungen zum Zivilen Ungehorsam, Geschichten von Trotz, Streik und Wagemut. Wir wollen vom kleinen und vom großen Widerstand lesen, von Menschen, die hier und jetzt für uns kämpfen und von denen, die damals mutig für uns waren. Damit wir es sein können. Denn so wie es derzeit aussieht, werden wir viel Mut gebrauchen können.
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Ideenabgabe: 21. Juli 2024
Redaktionsschluss: 29. September 2024
Ideen an: redaktion@hinterland-magazin.de
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Eure Hinterland-Redaktion