Die Verzauberten
Die Verzauberten
Gesichter und Geschichten alter schwuler Männer.
Die Ausstellung „Die Verzauberten“ verknüpft Bilder und Kurzbiographien alter schwuler Männer. Matthias Weinzierl sprach mit Andeas Unterforsthuber über die Entstehung und die Motivation zu ihrer Realisierung.
Wie ist die Ausstellung „Die Verzauberten – Gesichter und Geschichten alter schwuler Männer“ entstanden? Das erste Schwerpunktthema nach der Einrichtung der Koordinierungsstelle war die Lebenssituationen von Schwulen und Lesben im Alter. Wir haben als erstes eine Studie dazu gemacht, mit relativ heftigen Ergebnissen: Einerseits wünschen sich Schwule und Lesben ganz viel Offenheit, Respekt und Akzeptanz in den Alteneinrichtungen und andererseits befürchten sie, dass genau das Gegenteil der Fall sein wird. Wir haben uns dann überlegt, wie wir mit den Ergebnissen umgehen. Was tun wir? Das eine ist die konzeptionelle Arbeit, dass wir auf die Alteneinrichtungen zugehen, wie wir das aktuell zum Beispiel mit der MÜNCHENSTIFT machen. Das andere ist die Frage: Wie erreichen wir die Menschen – wenn du so willst – wie erreichen wir die Herzen? Und gemeinsam mit dem Sub e.V. sind wir dann auf die Idee zur Ausstellung gekommen. Unsere Grundidee: Wir müssen visualisieren, wir müssen Gesichter zeigen und den Menschen Zugänge in die Lebenswelten von alten schwulen Männern ermöglichen. Wir hatten dann das große Glück, dass wir eine super Fotografin gefunden haben, Susi Knoll, die für uns umsonst fotografiert hat. Wenn man durch die Ausstellung geht, dann fällt einem auf, dass die porträtierten Männer sehr persönliche Geschichten von sich preisgeben. Wie seid ihr überhaupt an eure Models herangekommen? Das war eine community-interne Suchaktion: Man kennt die Leute und wir haben sie direkt gefragt, oder man kennt jemand, der wiederum jemanden kennt… Das war ein Sich-Durchfragen: Wer würde sich zur Verfügung stellen? Wer würde das gerne machen? Wer hat etwas zu erzählen? Es sind ja ein paar sehr engagierte Männer dabei.