Arm, krank, abhängig?
Von Uche Akpulu und Hamado Dipama
Arm, krank, abhängig?
Das europäische Afrikabild in den Medien und Möglichkeiten der Veränderung.
In den europäischen Medien wird Afrika fast ausschließlich als ein hoffnungsloser Fall dargestellt. Oft werden diese Bilder beziehungsweise Vorurteile nicht hinterfragt, um zu erfahren ob es stimmt was da berichtet wird oder auch zu wissen, warum es eigentlich so ist. Sehen wir uns ein paar von diesen Bildern an und hinterfragen wir sie.
Kontinent der Kriege
Afrika wird häufig als Kontinent der Kriege dargestellt. Natürlich gibt es immer wieder Kriege oder Unruhen irgendwo in Afrika, zum Beispiel im Kongo, im Sudan, in Somalia und so weiter. Aber Afrika hat 53 Länder, von denen die meisten keinen Krieg kennen oder in denen schon lange kein Krieg mehr war. Dennoch wird der gesamte Kontinent als ein Kriegsgebiet dargestellt. Wenn man bedenkt, dass Krieg sowieso in keinem Land gewollt ist, stellt sich die Frage: Was sind die Ursachen der Kriege in Afrika? Diese Frage interessiert die meisten europäischen Medien kaum. In vielen Berichterstattungen werden die Ursachen verkürzt, zusammenhanglos und verharmlosend dargestellt, so dass man sich durch die konfuse Erzählweise am nächsten Tag kaum noch an die Gründe erinnern kann.
Aber warum ist das so? Die Massenmedien berichten nicht, worum es in vielen Konflikten wirklich geht, weil das die westliche Gesellschaft moralisch erschüttern würde. Es wird Krieg geführt, damit die Industrie weiter produzieren kann, damit die Waffen weiter verkauft werden, damit ihre Bevölkerung zur Arbeit gehen kann, damit ihre Bevölkerung zufrieden bleibt. So verhindert man Unruhe bei sich, damit man weiter regieren kann, oder um im kleinen Kreis, zum Beispiel der G8, die Welt weiter zu regieren. Es wird kaum berichtet, dass es im Kongo Kindersoldaten und -soldatinnen geben muss, damit die Kinder hier Handys tragen können. Die Hutu und Tutsi haben nicht ohne Grund gegeneinander gekämpft, aber es wird nicht über die Mitverantwortung der Regierungen in Deutschland, Frankreich, Belgien und der UNO geredet.
Die Massenmedien berichten über manche Kriegsgründe erst, wenn diese bereits zur Geschichte gehören und keinen Einfluss mehr auf das heutige Geschehen haben