Blockieren geht über Studieren
Von Tom Reiss
Insbesondere Geflüchteten im Asylverfahren wird systematisch der Zugang zu höherer Bildung versperrt; von Regierung und Gesetzgebung, aber auch von den Hochschulen selbst. Die Hinterland hat Ursachen und Strukturen untersucht – mit erschreckenden Ergebnissen.
Wissenschaftliches Arbeiten im Ausland ist für deutsche Akademikerinnen und Akademiker ein integraler Bestandteil ihres professionellen Selbstverständnisses. Gastprofessuren, internationale Konferenzen und Tagungen sowie Austauschprogramme und Auslandssemester sind dementsprechend ebenso relevant für eine akademische Vita wie Abschlusszeugnisse und Publikationen. Für geflüchtete Studierende in Deutschland und insbesondere in Bayern bleibt der Zugang zum wissenschaftlichen Leben allerdings größtenteils verschlossen und unerreichbar. Grund dafür sind nicht nur schwer vermeidbare Probleme, wie die Akklimatisierung in einer neuen wissenschaftlichen Kultur, sondern vor allem die aktiven Bemühungen seitens Gesetzgebung und Regierung, aber auch der Hochschulen selbst, Geflüchtete aus akademischen Strukturen herauszuhalten.