„Die Geschichtsbücher werden uns frei sprechen“
Von Agnes Andrae
Fluchthelfer.in ist eine Kampagne vom Künstlerkollektiv Peng!, einer Gruppe von Künstlerinnen und Künstlern, Aktivistinnen und Aktivisten und anderen in Berlin. Auf der Homepage fluchthelfer.in erfahren Fluchthelfende und solche, die es noch werden wollen, alles über die rechtlichen Hintergründe und Konsequen- zen, hilfreiche Tipps und Tricks, und können sogar ein Starterkit für die Fluchthilfe bestellen. Aufgrund der Website wurde mittlerweile sogar ein Ermittlungsverfahren gegen unbekannte Täter eingeleitet.
Ein Interview mit Max Thalbach
Wann habt ihr die Kampagne fluchthelfer.in gestartet?
Wir haben die Kampagne pünkt- lich zur Urlaubszeit in diesem August gestartet. Noch bevor die Ereignisse auf der Balkanroute los gegangen sind. Fluchthilfe ist schon lange ein Thema und hat in Deutschland eine lange Tradition. Angefangen in der NS-Zeit, in der ein paar Wenige den Mut hatten, Fluchthilfe zu leisten oder in Zeiten der DDR, in der ganze CDU-Ortsverbände Fluchthilfe organisiert haben und sich für offene Grenzen und Bewegungs- freiheit eingesetzt haben. Dahin wollten wir im Prinzip wieder zurück: Fluchthilfe ist heute so einfach wie noch nie. Daher auch der Start zur Urlaubszeit, wenn viele Leute nach Italien und zurück fahren – denn zu Beginn der Kampagne sind viele Flüchtlinge am Brenner hängen geblieben. Für Fluchthilfe- Einsteigerinnen und -Einsteiger ist es hier eben innerhalb des Schengenraums einfach, aktiv zu werden.