Security, Insecurity
Von Stephan Dünnwald
Bayerns Geflüchtetenlager gelten als Vorbilder für die im Bund geplanten Ankerzentren; Einrichtungen, in denen Geflüchtete so lange festgehalten werden sollen, bis über ihren Status entschieden ist – bei einer Ablehnung des Asylantrags sollen sie aus diesen Ankerzentren heraus abgeschoben werden. Die bayerischen Lager Manching/Ingolstadt, Bamberg, Regensburg oder Deggendorf arbeiten nach diesem Modell, doch es gibt massive Kritik. Die schäbige Behandlung, die Vergabe von Sachleistungen, die schiere Größe der Lager, in denen 500 bis 1700 Flüchtlinge in einem Komplex untergebracht sind, sowie die Angst vor nächtlichen Abschiebungen sorgt für schlechte Stimmung unter den Flüchtlingen. Konflikte sind häufig und entzünden sich an Kleinigkeiten wie dem Schlange stehen in der Kantine oder bei der Ausgabe des Barbetrags, salopp Taschengeld genannt.